Kompression eines Aluminiumschaums
Experiment im In-situ CT und Simulation in GeoDict im Vergleich
Die Deformation von Schäumen unter mechanischer Belastung ist ein komplexer Vorgang, der durch verschiedene Verformungsarten parallel beeinflusst wird. Dabei spielen z.B. plastische Verformung und das Knicken von Schaumstegen eine wichtige Rolle. Die umfassende Charakterisierung der Verformung eines Schaumes ist mit Hilfe klassischer Druckversuche daher nicht möglich.
Neue Chancen bietet hier die Technologie der In-situ Computertomographie (CT). So kann die Verformung im CT durchgeführt und mit einer Reihe aufeinanderfolgender Scans beobachtet werden. Diese Verfahren bietet spannende neue Einblicke in das Verhalten zellulärere Materialien.
Wir haben uns zusammen mit unserem Partner Tescan der Herausforderung gestellt, einen Druckversuch an einem offenzelligen Aluminiumschaum in einem In-situ CT durchzuführen und im Anschluss simulativ nachzustellen. Dabei sind wir in folgenden Schritten vorgegangen:
- In-situ CT zweier Schaumproben (Tescan)
- Analyse des Scans mit GeoDict (Math2Market)
- Aufbau eines Simulationsmodels anhand des erstens Scans mit GeoDict (Math2Market)
- Verifikation des Simulationsmodels am zweiten Scan mit GeoDict (Math2Market)
Was war das Ergebnis?
- Ein In-situ CT-Scan bietet faszinierende Einblicke in die Verformung von Schäumen.
- Die Verformung des Schaums wird durch die Simulation in GeoDict sehr gut wiedergegeben.
- Versuche und Simulation konkurrieren nicht, sondern ergänzen sich perfekt.
- Die Zusammenarbeit in einem hochmotivierten Experten-Team mach immer wieder Spaß.
Was bedeudet das für unsere Kunden?
- Alle Erkenntnisse werden für die Weiterentwicklung von GeoDict genutzt.
- Sie können in GeoDict die mechanischen Eigenschaften ihrer Schäume berechnen.
- Auch Sie können mit unseren Experten zusammenarbeiten und sich mit GeoDict ganz neuen Herausforderungen stellen.
Autoren und Anwendungsspezialisten
Dr.-Ing. Martina Hümbert
Senior Business Manager
for Digital Materials R&D
Andreas Grießer, M.Sc.
Senior Business Manager
for Image Processing and Image Analysis
Dipl.-Math. Sebastian Rief
Application Engineer
Teil 1: Bildverarbeitung und Bildanalyse
Vorgehensweise
Zunächst wurden die Scans in GeoDict importiert und segmentiert, und es wurden mit Hilfe des Video-Dialogs in GeoDict Animationen der Verformung erstellt.
Der verwendete offenzellige Schaum wurde von Recemat hergestellt und besteht aus Aluminium 99,7. Er hat einen geschätzten Porendurchmesser von 2,5 mm und eine Porosität von 95 %.
Die Poren wurden im GeoDict-Modul PoroDict mit einem Watershed-Algorithmus identifiziert. Diese Identifikation funktioniert sehr gut, obwohl die Zellen der Schaumproben recht offen sind. Nur Poren, die sich nicht mit der Domänengrenze schneiden, wurden analysiert, da die Poren, die an der Grenze abgeschnitten werden, die Ergebnisse verfälschen.